Am frühen Morgen verlassen wir Hannas Wohnung. Die leicht abfallende Straße in Richtung Busbahnhof lässt die Koffer langsam runter rollen. Die vielen gelben Sehhilfen auf dem Gehweg und an jeder Einmündung nerven. An der großen Baustelle am Bahnhof Sannomiya hören wir den Morgenapell. Die Bauarbeiter erfahren die wichtigen Arbeiten des Tages und Sicherheitsermahnungen. Am Apellende wird irgendetwas im Wechsel zwischen Vortragende und Bauarbeiter ausgerufen. Japan eben.

Direkt hinter der Baustelle biegen wir zum Busbahnhof ab. An einem Automaten kaufe ich die Fahrkarte für den Shuttle zum Flughafen. Der Bus fährt alle 20 Minuten. Es ist fünf vor 8 Uhr, ein Bus steht schon abfahrbereit. Den Gepäckpackern zeige ich meinen Fahrschein und sage „terminal one“. Entsprechend wird das Gepäck eingeladen. Kurz verabschiede ich mich von Hanna, wir hatten nach unserem Frühstück zu Hause noch Zeit zum Reden und verabschieden.

Aus dem Bus heraus winke ich Hanna zu. Langsam reiht sich der Fahrer in den morgendlichen Verkehr ein. Noch mal ein Blickkontakt und schon trete ich meine Heimreise an. Wehmütig, da ich nicht weiß, wann wir uns wiedersehen. Bald bin ich auf einer Hochstraße. Eine Fahrtrichtung ist über der anderen. Entsprechend verworren sind Zu- und Abfahrten, besonders die Stellen, an denen sich zwei Schnellstraßen verbinden. Nach kurzer Fahrt unterfahre ich den Portliner, Hannas Transportweg zu ihrer Arbeit. Noch mal ein emotionaler Kontakt. Ich fahre weiter.

Aus dem Bus heraus winke ich Hanna zu. Langsam reiht sich der Fahrer in den morgendlichen Verkehr ein. Noch mal ein Blickkontakt und schon trete ich meine Heimreise an. Wehmütig, da ich nicht weiß, wann wir uns wiedersehen.

Bald bin ich auf einer Hochstraße. Eine Fahrtrichtung ist über der anderen. Entsprechend verworren sind Zu- und Abfahrten, besonders die Stellen, an denen sich zwei Schnellstraßen verbinden. Nach kurzer Fahrt unterfahre ich den Portliner, Hannas Transportweg zu ihrer Arbeit. Noch mal ein emotionaler Kontakt. Ich fahre weiter.

Rechts das Meer mit den vorgelagerten Inseln, links die Stadt, wie sie nach hinten ansteigt. Die steil aufsteigenden Berge wirken wie ein Damm gegen die Zivilisation. Sie ziehen sich parallel zur Küste und irgendwo da drin sind die Tunnel für den Shinkansen.

Die Stelzen der Autobahn fußen auf Industriegebieten, Lagerplätzen und dort, wo hohe Schallschutzwände die Sicht versperren, stehen wahrscheinlich sehr nah Wohnhäuser. Ab und zu fallen die Netze von Trainingsplätze für Golfer auf, Abschläge bis 200m sind ohne Netzkontakt möglich.

Ich passiere Mautstellen, auf der Gegenspur ist ein kleiner Stau mit LKWs. Auch auf meiner Fahrtrichtung wirds voller und das Einfädeln der Neulinge ist eine Herausforderung, aber möglich. Nur ein Porschefahrer hält sich nicht an die durchgezogene Linie und wird auch nicht reingelassen. Ah, eine Langnase.

Nach einer Stunde Fahrt steige ich vor dem Abflugterminal 1 aus. Sechs oder sieben Rentner in blauen Anzügen laden flink die Koffer für Terminal 1 aus. Im Tausch gegen die Abholscheine bekomme ich mein Gepäck. Beim Betreten der Eingangshalle stehe ich direkt an der Gepäckaufgabe von FINAIR. Ich bin früh dran und gebe meine Koffer gleich auf.

Die Sicherheitskontrolle geht ziemlich schnell. Die Passkontrolle ist vollautomatisch wenn man lesen kann und nicht in der falschen Schlange steht. So wie ich. Der folgende Zoll winkt mich durch und wünscht mir eine gute Reise.

Mit einem fahrerlosen Liner fahre ich in Richtung Gate 6. Wieder so ein System auf Busreifen. Der Wartebereich ist noch ganz leer. Zwei Stunden bis zum Abflug. Ich tausche noch einige Nachrichten mit Hanna aus und beginne diesen Bericht zu schreiben.

Jetzt, wo der Text grob fertig ist, kommt eine sehr große Gruppe Jugendlicher und eine Gruppe Älterer aus Japan. Das Geschnatter und Gekreische ringsrum wird mir zu laut. Noch eine Stunde bis zum Abflug.

Endlich sitze ich im Flieger. Über zehn Stunden Flug bis Helsinki. Nochmal Wehmut, am liebsten würde ich wieder aussteigen.

In dem Minitor meines Vordersitzes kann ich die Unterseite oder die Oberseite des Fliegers beobachten.

Doch dann ruckt es und der Airbus 350 wird abgerückt. Beim Start kreischt die Junge Reisegruppe wie in einer Achterbahn. Vielleicht ist es ihr erster gemeinsamer Flug.

Entweder weiß der Pilot um mich oder es ist ein Geschenk an alle Passagiere, wir machen nach über der Bucht von Osaka und Kobe eine Ehrenrunde.

Ich sehe Kobe, die Insel, auf der Hanna gerade arbeitet, die beiden hohen Gebäude am Hang von Kobe, dem Shinkansen-Bahnhof. Irgendwo dort war drei Wochen mein zu Hause.

Hinten am Stadtrand ragen zwei Türme auf, dort ist der Shinlansen-Bahnhof Shin-Kobe

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In Helsinki pünktlich gelandet, habe ich eine gute Stunde Zeit zum Wechsel in meinen Anschlussflieger. Da ich in Helsinki in den Schengenraum trete, muss ich erneut durch eine Sicherheitskontrolle. Das dauert und die Zeit rennt.

Die nächste Hürde ist die Paßkontrolle. Wie beim Hinflug mögen die Lesegeräte meinen neuen Reisepaß nicht. In Osaka war das kein Problem. Also fix in eine andere Schlange zu den finnischen Beamten und irgendwann bin ich einen weiteren Sprung weiter. Nun nochr zu Gate 20A. Für eilige Fluggäste ist auf dem Boden eine ‚Fast Lane‘ aufgemalt. In Japan eine funktionierende Einrichtung, hier völlig ignoriert oder von dem Weihnachtsmann für Fotozwecke blockiert. Außerdem laufen alle kreuz und quer, links oder rechts, jeder in seiner Geschwindigkeit, jeder in seiner Traumwelt. Ich komme kaum voran. Es wird deutlich, ich bin nicht mehr in Japan. Wehmütig drängel ich mich durch, trage dazu bei, kein Schwarmverhalten entstehen zu lassen. Schon jetzt sehne ich mich nach Japan zurück. Gerade so erreiche ich den letzten Bus der mich zu meinem Airbus A219 karrt.

Zwei Stunden später in Tegel. Meine Koffer kommen gleich nach denen der Premium Fluggästen. Das Chaos an der Bushaltestelle irritiert mich nicht nur, nein, es nervt. Nachdem ich drei Wochen lang einen vollen, aber ruhigen Nahverkehr erlebt habe, möchte den BVG-Bus möglichst schnell wieder verlassen.

Wie in einem bösen Film sehe ich an der Haltestelle ein Werbeplakat der BVG, sie wollen Weltkulturerbe werden.

Liebe BVG, eine Zumutung wie euch kann man nicht als Kultur bezeichnen. Ich schlage das Erbe aus.

Jetzt ist erstmal Ausschlafen angesagt.