Kōbe war schon immer eine wichtige Hafenstadt. Blickt man vom Hafen auf die Stadt, sieht man steile Berge. Kōbe schmiegt sich zwischen Meer und Berge. Wir machen heute einen kleinen Spaziergang durch den nördlichen Stadtteil, oben, wo die Häuser wie Stufen an den Hängen kleben.
Dieser Stadtteil hatte um 1900 eine besondere Bedeutung. Hier waren wichtige europäische Handelsvertretungen. Leider ist fast alles beim großen Erdbeben 1995 zerstört worden. So beginnen wir unsere Spurensuche ohne große Erwartungen und mit Neugierde.
Als erstes treffen wir auf die katholische Kirche. Sie ist auch ein Neubau. Lediglich eine Glocke ist von der alten erhalten geblieben. Beim Betreten des Kirchengeländes wird uns klar, dass die Adventszeit bald beginnt.
Auf der selben Straße, nur 300 Meter weiter, ist eine Moschee mit Gemeindehaus. Ebenfalls ein Neubau. Ein großes Baugerüst verdeckt die Sicht, doch der Eingangsbereich ist gut zu erkennen. Heute ist Freitag und die Moschee ist den Gläubigen vorbehalten. Ansonsten sind Besucher herzlich willkommen.
Wir setzen unseren Weg fort, verlassen die größere Straße und folgen winzigen, heftig ansteigenden Fußwegen zwischen Häusern und Häuserchen. Kaum zu glauben das wir in einer Hafenstadt sind.
Zwischen den unattraktiven Bauten sind immer wieder Raritäten versteckt. Wer suchet, der findet.
Im Zickzack schlängeln wir uns über kleine Gassen und Sträßchen den Berg hoch. Wir waren ja auf einiges Historisches gefasst, dass wir plötzlich DEM Freistaat gegenüberstehen, das durchzuckt uns dann doch.
Als nächstes suchen wir nach einem Tempel, stolpern fast über das jüdisches Gemeindezentrum. Auch dies Gebäude hatte dem Erdbeben nicht standgehalten.
Wir suchen weiter den buddhistischen Tempel in diesem Viertel. Straßennamen sind in Japan eher unbekannt, ebenso Hausnummern. In diesem Viertel gibt es aus der Historie heraus ein paar benamste Straßen und wir können uns bei der Suche etwas besser orientieren. Nach einiger Zeit stehen wir vor dem Tempel.
Weiter gehts den Berg hinauf und ein eher lustiges, kleines Gebäude steht plötzlich vor uns. Kein Fahrradverleih (*lach*) oder Handwerksladen, nein, eine Polizeistation.
Auf der gleichen Straße ist dann auch ein weiteres religiöses Gebäude.
So langsam nähern wir uns dem Highlight dieses Stadtteils:
Als erstes fällt das England House auf, gefolgt von dem French House und Ben’s House.
Um die einzelnen Gebäude zu besichtigen ist jeweils Eintritt fällig. Es gibt sehr viele Häuser. Wir schenken uns das, denn wir haben noch einiges heute vor. Einzig ins Rhine House gehen wir rein. 😉 Es war sehr stark beschädigt und wurde von grundauf neu aufgebaut. Einzig die Schornsteinanlage war ok. Bei der Rekonstruktion wurden möglichst viele Balken und Bretter wiederverwendet. In einem Raum sind die Arbeiten dokumentiert. Hut ab für soviel Liebe zum Detail.
Hier noch mehr Bilder vom Italian House
Es gibt dann auch noch das Austrian House und das Dänische Haus. Der Biergarten mit Schatten spendenden Bäumen ist sehr schön. Doch weder diverse alpenländische Biere, Bioweine noch Sachertorte bremsen uns. Wir wollen noch weiter, viel weiter nach oben.
Wer zu dieser Siedlung noch mehr Fotos sehen möchte oder etwas lesen möchte: Hier ist der Link . Doch nun nicht abschweifen, deshalb öffnet sich der Link in einem neuen Fenster…
Wir verlassen die Siedlung, immer weiter hinauf. Dabei finden wir noch eine weitere Kirche. Die Zeit sitzt uns im Nacken, der Hunger auch. So können wir nicht herausfinden, welcher Richtung diese Glaubenschwestern und -brüder angehören.
Hoch über Kōbe sind die Kräuter Gärten Herbs Gardens. Die sind so weit oben, dass wir zu Fuß mindestens 90 Minuten bräuchten. Es ist ziemlich steil. Doch es gibt eine Seilbahn.
Und da Geschichten oft sehr lang werden, ende ich hier. Die Fortsetzung ist in dem Beitrag Herbs Gardens.
BärbelOtto
Oh, lieber Freund ,das ist ja überwältigend , Diagnose Welt beisammen ,toll ,alles gepflegt und sehr sehr sauber eine schöne Zeit noch ,und eine Umarmung für dich und Hanna ,
Martin Blath
Welche Flut von wunderschönen Eindrücken!
Martin
Ja, es ist oft auf kleinem Fleck so viel, das ich ‚überlaufe‘. 😉
Erdmute
Lieber Martin,
bist Du etwa auf einer Exkursion vom Religionsunterricht?! Du hast ja die vollständige Auswahl! Eine interreligiöse Stadt! DANKE für Deine tollen Berichte! Ich wünsche Dir weiterhin ganz viel Freude beim Aufsammeln der vielen Reiseeindrücke!
Herzliche Grüße
Erdmute
Kleine Schwester
Schöne Bilder/Impressionen. Auch wenn die Buchstaben gerade schon schlafen gegangen sind. Toll… 👍
Fischer, Hanne und Wolfgang
Hallo Martin,
wir verfolgen deine Reise mit großem Interesse !
Du gibst uns mit deinen Schilderungen einen Einblick in ein uns doch fremden Land, D anke !
Liebe Grüße
Hanne und Wolfgang