Ein Ausflug nach Tainan

Am frühen Nachmittag fährt uns Hanna zum nächsten Bahnhof. Unterwegs laden wir noch unsere Guthabenkarten im „7 Eleven“ auf. Damit können wir nicht nur die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, sondern auch ein einigen Stellen bezahlen.

Am Regionalbahnhof Shanhua sind wenige Menschen. Wer fährt schon zu dieser Tageszeit …

Auf der Anzeigetafel finden wir den Zug „3727“. Wir legen unsere Prepaid-Karten auf die Eingangssperre und gehen zum zugeordneten Bahnsteig.
Der Preis beträgt NT$28, also weniger als €1 bei 28 Minuten Fahrt.

Der Zug wird hier eingesetzt und wir können uns in Ruhe einen Wagen aussuchen.

Obwohl im Regionalverkehr alles auf Meterspur fährt, bieten die Waggons sehr viel Raum.

Unsere Fahrt beginnt mit Verspätung. Die App weist noch andere Züge mit 3-6 Minuten Verzögerung aus. Hier kommt es manchmal zu anderen Fahrzeiten.

Tainan war früher lange Hauptstadt. Mittlerweile ist sie riesig gewachsen. Viele umliegende Orte sind eingemeindet worden. So auch Shanhua.

Bei unserer Fahrt vom Nordosten kommen wir in den Südwesten, fast wie von Karow nach Steglitz.

Nach einigen Stopps sind wir am Hauptbahnhof Tainan angekommen.

In Tainan-Zentrum ist alles sehr trubelig und noch lauter. In den Unterführungen am Bahnhof sind Musikanten, Bettler und Obdachlose ähnlich wie am Bahnhof Zoo in Berlin zu finden.

Unser erstes Ziel ist ein Tempel, der früher mal ein Fort war. Zu Fuß bewegen wir uns in der Stadt. Dabei gibt es sehr unterschiedliche Bauten zu sehen. Alles bunt zusammengewürfelt.

Die Holländer landeten hier 1652. Für 500m Stoffbahn kaufte man Land ab um Handelsgebäude, Marktplätze bis hin zum Krankenhaus zu bauen. Keine 30 Jahre später gab es heftigen Widerstand seitens der Einheimischen und die Holländer errichteten Fort Provintia.

Später wurde auf diesen erhöhten Fundamenten eine Tempelanlage errichtet.

Wir besuchen noch einen historischen, japanischen Department Store und schauen uns noch einige andere Tempel an. Interessanterweise liegen sie an lauten Straßen dicht beieinander oder irgendwo eingequetscht.

Auf unserem digitalen Stadtplan ist eine Weg zu zwei Tempeln eingezeichnet. Eigentlich suchen wir etwas zum Ausruhen. Der Weg wird immer schmaler, die Tempel nebensächlich. plötzlich stehen wir an einer Stelle, an der noch Reste der alten Stadtmauer stehen. Freudig und mutig gehen wir weiter, bis wir wieder auf einer lauten, großen Straße stehen.

Wir sind müde und wollen heim. In Tainan herumlaufen ist wirklich nicht so erquickend. Ein Blick in die App zeigt einen Expresszug nach Shanhua.

Hanna holt uns in Shanhua ab. Daheim genehmigen wir uns einen Kaffee und die Reste der gestern in Shanhua erworbenen süßen Stücken.

( Titelbild und Karte (C) Wikipedia )

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2 Kommentare

  1. Danke für diese Eindrücke! Es sind dort wirklich nicht viele Menschen unterwegs,oder?
    Fein dass die Tempel offen sind!

    • Es ist ja in der Woche und zu einer ‚unpassenden‘ Zeit.
      Außerdem sind kaum ausländische Touristen im Land.

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